Bringen Sie Ihr Wissen, Ihre Erfahrung beratend ein.

Wir sind eine wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Katastrophenbewältigung in den Fachbereichen Medizin, Pharmazie, Psychologie, Biologie, Chemie, Sicher­heits­ingenieurwesen, Digitalisierung u.v.m. Wenn Sie aktiv an der Weiterentwick­lung der Katastrophenhilfe mitwirken möchten, sich weiterbilden möchten oder sich im Rahmen Ihres Studiums für Expertise in diesem Fachgebiet interessieren, sprechen Sie uns gerne an.
Engagement

Erfahren Sie mehr zur Sichtung & Erstversorgung.

PRIOR® und BiA dienen der Bedarfserkennung, Sichtung, Erst-Priorisierung und Ressourcenmanagement, um die Effektivität der Bewältigung von Ereignissen außergewöhnlicher Größe oder Art nachhaltig zu steigern.

Lernen Sie unsere Programme kennen:

  • Notfall-Kit für unsere Bevölkerung.
  • Der Katastrophenfall kann jeden von uns treffen. Hilfsorganisationen können in einer Katastrophe nicht bei jedem von uns sofort vor Ort sein. So ist es ratsam, persönliche Notfallvorsorge zu treffen, damit Sie – bis staatliche Hilfe zur Stelle ist – sich selbst und anderen schnell helfen können.
    Notfall-Kit
    01Engagement02Katastrophenmedizin03#disastertalk04Notfallvorsorge
    #stellungnahme

    Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) e.V. zur gestrigen Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts

    Die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) e.V. begrüßt die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, mit der die gesetzlichen Regelungen zur sogenannten „Triage“ für nichtig erklärt wurden. Das Gericht hat klargestellt, dass ein derartiger Eingriff in die ärztliche Berufsfreiheit verfassungsrechtlich nicht gerechtfertigt war.

    Die DGKM weist ausdrücklich darauf hin, dass der Begriff „Triage“ im aktuellen juristischen und politischen Diskurs häufig unscharf verwendet wird. In der Katastrophenmedizin – also der medizinischen Versorgung in Katastrophen oder Großschadensereignissen mit Mangel an Ressourcen –

    ist die Sichtung ein fest etablierter, klinisch-organisatorischer Prozess zur Priorisierung der medizinischen Versorgung nach objektiven medizinischen Kriterien, um unter hohem Zeitdruck möglichst viele Betroffene adäquat zu behandeln. Diese Sichtung dient der Behandlungsreihenfolge, nicht der Behandlungsverweigerung.

    Demgegenüber bezeichnet die Triage im intensivmedizinischen Kontext eine ethisch und rechtlich außergewöhnliche Situation, in der lebensrettende Ressourcen so knapp werden, dass Entscheidungen darüber getroffen werden müssen, welche Patientinnen und Patienten wie behandelt werden können. Dabei spielen vor allem individuelle Faktoren wie die Behandlungsindikation und Therapieziele, aber auch die Gesamtlage eine wichtige Rolle. Solche Lagen sind Ausdruck eines strukturellen Mangels und dürfen nicht mit der regulären Sichtung im Katastrophenfall verwechselt werden.

    Bereits in ihrer Orientierungshilfe von 2021 („Covid-19-Pandemie – Medizinische und ethische Aspekte bei der Verteilung knapper Ressourcen und der Triage-Situation“) hat die DGKM hervorgehoben, dass ärztliche Entscheidungen in derartigen Extremsituationen nicht durch starre juristische Vorgaben ersetzt werden dürfen. Ärztliches Handeln muss sich an medizinischer Evidenz, ethischer Verantwortung und fachlicher Kompetenz orientieren – im Team, transparent und unter Anwendung des Mehraugenprinzips.

    Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts stärkt die Therapiefreiheit und unterstreicht die Verantwortung von Ärztinnen und Ärzte, auch in außergewöhnlichen Situationen mit einem Ressourcenmangel. Für die Katastrophenmedizin ist entscheidend, Strukturen so zu gestalten, dass es gar nicht erst zu echten Triage-Situationen kommt. Die DGKM unterstreicht, dass das zentrale Ziel jeder Katastrophenvorsorge darin besteht, Ressourcenknappheit zu vermeiden und damit den strukturierten Aufbau eines gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes weiter voranzubringen. Dazu gehören robuste Versorgungsstrukturen, eine vorausschauende Planung, die Sicherstellung personeller und materieller Ausstattung und sinnhafter Redundanzen sowie eine kontinuierliche Schulung medizinischer Einsatzkräfte im Bereich der Sichtung und Entscheidungsfindung unter Unsicherheit.

    Gemeinsam mit anderen medizinischen Fachgesellschaften, wie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und dem Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA), fordert die DGKM, dass zukünftige Regelungen zur Zuteilung knapper medizinischer Ressourcen nur unter aktiver Einbindung klinisch erfahrener Fachleute erarbeitet werden. Nur so können praxistaugliche und ethisch tragfähige Standards entstehen, die Ärztinnen und Ärzte in Ausnahmesituationen unterstützen, ohne sie zu überfordern.

    Die DGKM wird sich weiterhin aktiv in die Diskussion und Weiterentwicklung einer Empfehlung um ethisch verantwortete und medizinisch fundierte Entscheidungsprozesse in Mangellagen einbringen – mit dem Ziel, die Katastrophenmedizin in Deutschland auf eine klare, menschenwürdige und praxisnahe Grundlage zu stellen.

    PDF-Download: DGKM Stellungnahme Triage 2025

    PRESSEMITTEILUNG

    „Einsatzbereitschaft auf dem Papier – im Ernstfall kommt nur die Hälfte“

    Neue DGKM-Studie entlarvt gefährliche Lücken im Bevölkerungsschutz

    Kirchseeon, 28. August 2025

    Deutschland verlässt sich im Katastrophenfall auf über 1,7 Millionen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – doch wenn es ernst wird, bleibt von dieser beeindruckenden Zahl erschreckend wenig übrig. Eine jetzt veröffentlichte Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) mit 3.681 aktiven Ehrenamtlichen offenbart: Nur rund ein Drittel der Einsatzkräfte ist jederzeit verfügbar, und real stehen im Ernstfall nur etwa 44 % der registrierten Ehrenamtlichen bereit.

    Doppelrollen: Die stille Schwachstelle im System

    Mehr als die Hälfte der Ehrenamtlichen arbeitet hauptberuflich in kritischen Infrastrukturen (KRITIS) – etwa im Gesundheitswesen, bei Versorgern oder in der öffentlichen Sicherheit. Im Krisenfall werden sie dort dringend gebraucht und können nicht gleichzeitig im Bevölkerungsschutz helfen. Manche engagieren sich sogar in mehreren Ehrenämtern gleichzeitig, stehen aber naturgemäß trotzdem nur an einem Ort zur Verfügung. Was auf dem Papier nach Stärke aussieht, entpuppt sich in der Realität als riskante Illusion.

    Beruf vor Ehrenamt – mit Folgen für die Einsatzbereitschaft

    Hauptgrund für die eingeschränkte Verfügbarkeit ist die berufliche Tätigkeit: 57,4 % der Befragten gaben dies als Hindernis an. Besonders Ärztinnen und Ärzte sind hiervon betroffen – sie arbeiten mit durchschnittlich 49 Wochenstunden am Limit und sind dennoch in den Konzepten des Bevölkerungsschutzes fest eingeplant. Eine bundeseinheitliche, verlässliche Freistellungsregelung existiert nur für das Technische Hilfswerk und die Freiwillige Feuerwehr; für Hilfsorganisationen herrscht ein Flickenteppich aus regionalen Sonderregelungen. Die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin e.V. fordert daher jetzt eine bundeseinheitliche Helfergleichstellung.

    Ein Weckruf für Politik und Gesellschaft

    „Unsere Ergebnisse sind ein deutlicher Warnschuss: Wir müssen uns ehrlich eingestehen, was unsere Einsatzkräfte im Krisenfall tatsächlich leisten können“, so PD Dr. med. Andreas Follmann, Präsident der DGKM. „Wir täuschen uns selbst, wenn wir glauben, dass der Bevölkerungsschutz so einsatzbereit ist, wie er in den Statistiken aussieht. Im Ernstfall könnten wir feststellen, dass mehr Lücken als Helfer vor Ort sind – und das kann Menschenleben kosten. Wir müssen deshalb dringend mögliche Optionen zur Kompensation

    erforschen – etwa den gezielten Einsatz von Telemedizin – um trotz Personalmangel handlungsfähig zu bleiben.“

    Die DGKM fordert deshalb:

    • Bundeseinheitliche Helfergleichstellung für alle Einsatzkräfte, unabhängig von der
    • Systematische Erfassung von Doppelrollen und
    • Maßnahmen zur Entlastung besonders belasteter Berufsgruppen, um die reale Einsatzfähigkeit zu erhöhen.
    • Gezielte Nachwuchsgewinnung und attraktive Rahmenbedingungen für das

    Fazit: Die Studie zeigt, dass der Bevölkerungsschutz in Deutschland auf wackligen Beinen steht. Ohne schnelle strukturelle Veränderungen drohen im nächsten Großschadensereignis nicht nur Versorgungslücken – sondern im schlimmsten Fall das Scheitern des gesamten Einsatzsystems.

    Publikation:

    Berliner L, Müller A, Fertig J, Follmann A, Wunderlich R: Wer kommt, wenn’s knallt? Verfügbarkeit von Einsatzkräften im Bevölkerungsschutz, erschienen am 28. August 2025. https://doi.org/10.1007/s10049-025-01610-8

    Hier findet ihr die Publikation im Volltext:s10049-025-01610-8

    #disastertalk

    #disasterexperience
    Katastrophenmedizin selbst erleben!

    Bist du bereit?
    …bereit, etwas völlig Neues zu erleben?
    Katastrophen sind selten – zum Glück. Das hier ist keine Übung, das ist deine #disasterexperience. Erlebe einen Tag lang, was Katastrophenmedizin wirklich ist. Gemeinsam mit vielen erfahrenen ExptertInnen wollen wir die Katastrophe erlebbar machen. Wann: 30. August 2025
    Wo: Im Trainingscenter Retten + Helfen, Mosbach (Baden-Württemberg), Luttenbachtalstr. 30, 74821 Mosbach
    Tauche ein in neue Methoden, etablierte Standards und bewältige die besonderen Herausforderungen verschiedener Einsatzszenarien gemeinsam im Team. Der aktuelle geplante Ablauf sieht wie folgt aus: Anreise bis 9 Uhr (Bretzelfrühstück)9-9:30 Uhr Begrüßung, Vorstellung Programm, Vorstellung DGKM und TCRH &  Gruppeneinteilung9:45 Uhr Start Runde 1 (90 Min)11:15 Uhr Start Runde 2 (90 Min)12:45 – 13:30 Uhr Mittagessen13:30 – 15:00 Uhr Runde 3 (90 Min)15:00-15:30 Uhr Kaffee und Kuchen15:30-17:00 Uhr Runde 4 (90 Minuten)17/17:15 Uhr gemeinsame Abschlussrunde / erstes Feedback  Maximale TN: 40 / 4 Gruppen à 10 Personen 4 Stationen a 60-90 Minuten / alle Gruppen werden zeitgleich beginnen, um nacheinander an allen Stationen Erfahrungen zu sammlen und lernen zu können.!Wichtig! Bitte die eigene Schutzausrüstung mitbringen, wie sie in Einsätzen der Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes üblich ist! Station 1: (Vor)SichtungsÜbung – es werden die Grundlagen des Sichtungsprozesses aufgrund der 8. SKK besprochen und zwei Durchgänge – mal mit und einmal ohne Hilfsmittel zur Triage durchgeführt und dann die Vor- und Nachteile dazu besprochen.  Station 2: Rettung unter erschwerten Bedingungen mit @Fire und dem BRH: Zuerst wird eine Suche und Rettung unter erschwerten Bedingungen gezeigt und erklärt. Danach werden an verschiedenen Praxisstationen Skilltrainings zu z.B. TQ-Anlage, Schienen mit Hilfsmaterial (out of the box), Rettung mittels Spineboard aus den Trümmern (CAVE: hierzu wird entsprechende PSA benötigt!) und auch mal als Verstecktperson bei einer Hundesuche angeboten. Station 3: Arbeiten auf einer Kontaminiertenablage in einem Dekonplatz  – hier wird zunächst die Handlungskette zur Versorgung kontaminierter Personen in CBRN-Lagen und auch Systeme erforderlicher PSA am Dekonplatz vorgestellt. Anschließend wird das An- und Ausziehen und das Arbeiten mit Schutzanzügen geübt und innerhalb der vorbereiteten strukturierten Kontaminiertenablage angewandt. Wer die Voraussetzungen für einen Atemschutzeinsatz nachweist und auch über eine geprüfte Masken-Filterkombination verfügt, kann diese gerne mitbringen und damit auch üben. Station 4: Taktische Eigensicherung mit der HEAT-Academy (Theorie und Praxis)Ein bisschen „out of the box“ Denken und den Eigenschutz im Auge behalten mit Mario Pröhl und Team. Kosten: 300 € pro Person / für DGKM-Mitglieder und Studenten gibt es einen ermäßigten Preis (250 €) Eine Anmeldung ist ab sofort unter dem folgenden Link möglich: https://forms.office.com/r/Fhi2mhXS2i Tauche ein in neue Methoden, etablierte Standards und bewältige die besonderen Herausforderungen verschiedener Einsatzszenarien gemeinsam im Team. Zielgruppe sind alle Katastrophenschützer aus dem medizinischen Versorgungsbereich, Kliniker und alle sonstigen Interessierten (allerdings solltet ihr mind. eine Sanitätsausbildung haben und über entsprechende PSA verfügen, um an diesem Tag teilnehmen zu können). Es stehen auf Anfrage auch Unterkunftsmöglichkeiten (auf Selbstzahler-Basis) für eine frühere Anreise bzw. spätere Abreise zur Verfügung – dies bitte bei der Anmeldung mitangeben. Weitere Informationen werden dann zugesendet. Für diesen Tag sind ärztliche Fortbildungspunkte beantragt.


    Aktuelle Entwicklungen im Bereich CBRN

    Neue Checkliste zu den aktuellen Leitfäden veröffentlicht

    Nach Freisetzung von chemischen (C), biologischen (B) radiologischen (R), oder nuklearen (N) Agenzien, also in CBRN-Lagen muss mit einer erheblichen Zahl kontaminierter Personen gerechnet werden. Dies erfordert neben einem schnellen rettungsdienstlichen Einsatz auch die Vorbereitung von Krankenhäusern zur Sicherstellung angemessener medizinische Intervention und Versorgung der Patienten. Die potenzielle Kontamination der zu behandelnden Patienten und zu betreuenden Personen stellt eine signifikante Gefahr für Rettungskräfte sowie für eine Kontaminationsverschleppung in Krankenhäuser dar. Eine Anpassung der üblichen, standardisierten medizinischen Versorgungsprozesse ist daher zwingend erforderlich. Diese werden in diversen Regelwerken und Vorschriften auf unterschiedlichen Ebenen beschrieben, wobei eine einheitliche Vorgehensweise nicht zwingend gegeben sein muss. Daraus resultieren Unsicherheiten bei allen Akteuren. Die Arbeitsgemeinschaft „medizinischer CBRN-Schutz“ der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) hat in interdisziplinärer Projektarbeit zwei Leitfäden erarbeitet, die eine zusammenfassende, ressortübergreifende Anleitung und Hilfestellung bei der Versorgung kontaminierter Personen in CBRN-Lagen sowie bei den spezifischen Anforderungen an die Krankenhausinfrastruktur bereitstellen.

    Hier unsere aktuellen Leitlinien
    – Leitfaden für die Umsetzung von Basisanforderungen an Krankenhäuser in Vorbereitung auf CBRN-Lagen (Stand Februar 2024)
    – Leitfaden für die rettungsdienstliche Versorgung kontaminierter Personen in CBRN-Einsatzlagen (Stand Februar 2024)

    NEU: Checkliste Basisanforderungen an Krankenhäuser in Vorbereitung auf CBRN-Lagen

    #krankenhausreform 20.11.2024

    Stellungnahme zur Krankenhausreform 2024

    Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) zur Krankenhausreform 2024: Fokus auf Versorgungskapazitäten im Katastrophenfall

    Die DGKM begrüßt die Bemühungen der Bundesregierung, die Krankenhauslandschaft durch die Verabschiedung des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) zukunftssicherer zu gestalten. Insbesondere die Einführung von Vorhaltepauschalen, die unabhängig von der Leistungserbringung eine finanzielle Stabilität für bestimmte Einrichtungen schaffen sollen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dabei sehen wir erhebliche Herausforderungen in Bezug auf die Sicherstellung ausreichender Kapazitäten für Katastrophenszenarien.

    Kritische Punkte:

    • Reduktion der Klinikstandorte: Der geplante Umbau und Abbau von Krankenhäusern bergen die Gefahr, dass die Versorgung in ländlichen Regionen eingeschränkt wird. Dies könnte die Resilienz des Gesundheitssystems bei großflächigen Katastrophen schwächen, da vorhandene Kapazitäten bereits im Alltag an ihre Grenzen stoßen (z. während der COVID- 19-Pandemie).
    • Fokus auf Effizienz statt Redundanz: Die Einführung von Leistungsgruppen mit strikten Qualitätsvorgaben ist aus fachlicher Perspektive sinnvoll. Jedoch fehlen konkrete Mechanismen, um in Krisenzeiten schnell auf die Versorgung in weniger spezialisierten Häusern zurückzugreifen. Ein stärkerer Fokus auf betriebswirtschaftliche Effizienz steht hier den Prinzipien der Katastrophenvorsorge, wie der bewussten Vorhaltung von Reserven,
    • Der (Regel-)Rettungsdienst hat nachweislich bereits gegenwärtig seine Belastungsgrenzen erreicht. Die Reduktion von Klinikstandorten wird eine erhöhte Leistung in diesem Sektor zur Folge Es ist ein Anstieg von Interhospitaltransporten zu erwarten. Bei unzureichenden Kapazitätsbetrachtungen in diesem Segment, wird die Leistungsfähigkeit der Notfallversorgung Schaden nehmen.
    • Fehlender Stresstest: Wie bereits von anderen Institutionen kritisiert, wurde die Reform nicht unter extremen Szenarien erprobt. Die Gefahr besteht, dass der geplante Umbau des Systems unter Katastrophenbedingungen unzureichend ist.

    Vorschläge der DGKM:

    • Stärkung der Versorgungsreserven: Es ist essenziell, zusätzliche Kapazitäten für Intensivbetten, Notfalleinrichtungen und Fachpersonal zu planen und zu finanzieren, unabhängig von der Alltagsauslastung.
    • Integration in die Katastrophenplanung: Alle Krankenhausstandorte sollten Teil eines überregional koordinierten Netzwerks werden, das im Katastrophenfall schnell aktiviert werden kann.
    • Wir brauchen ein 24/7 ressort- und ebenen-übergreifendes gesundheitliches Lagebild als Grundlage für ein Risiko- und Krisenmanagement. Dies würde eine ganzheitliche gesundheitliche Betrachtung von Vorbeugung, Vorbereitung, Reaktion und Nachbereitung von kritischen gesundheitlichen Lagen ermöglichen.
    • Förderung von Aus- und Weiterbildung: Personal in Krankenhäusern sollte verstärkt für die besonderen Herausforderungen im Katastrophenfall geschult werden, um auch in Ausnahmezuständen eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten.

    Die DGKM appelliert an die Politik, den Katastrophenschutz stärker in die Planungen einzubeziehen. Nur so kann eine flächendeckende und robuste medizinische Versorgung auch in Zeiten von Krisen gewährleistet werden.

    Wir brauchen jetzt das Gesundheitssicherstellungsgesetz, um Ressourcen und Infrastruktur gezielt für Katastrophen- oder Zivilschutz-Lagen vorzuhalten. Dabei darf nicht nur die Krankenhauslandschaft betrachtet werden, sondern die Gesamtheit des Gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes, der in Mangellagen, nationalbedeutsamen Großschadenslagen und auch im Bündnis- und Verteidigungsfall im katastrophenmedizinischen Modus arbeiten muss.

    Die geplante strategische Bevorratung von Medikamenten, medizinischer Ausrüstung und einer besseren Koordinierung zwischen Bundesländern wäre ein wichtiger Schritt, um Versorgungsengpässe zu vermeiden.

    gez. für die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM) e. V. 22.11.2024

    Dr. Andreas Follmann                          Prof. Peter Bradl
    Präsident                                              Vizepräsident

    Jürgen Schreiber.                                 Dr. Roland Huf              Generalsekretär (amt.)                        Schatzmeister

    DGKM Stellungnahme zur Krankenhausreform 2024 hier downloaden

    Mitgliederversammlung 2024

    Am 10. Oktober 2024 fand unsere jährliche Mitgliederversammlung während der FLORIAN in Dresden statt.

    Hier findet ihr das Protokoll zum Nachlesen. Wenn jemand Fragen zu den Anlagen hat und diese ebenfalls gerne einsehen möchte – bitte ein kurze Mail an generalsekretariat@dgkm.org schicken.

    2024_10_10_MiVers_Protokoll

    INTERDISZIPLINÄRES, HOCHKARÄTIGES NETZWERK

    Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin

    Wir sind die interprofessionelle Instanz, der interdisziplinäre Think Tank zur Wissensvermittlung und Weiterentwicklung von Katastro­phen­medizin, Katastro­phen­management und Katastro­phen­­bewäl­tigung. Der Katastrophen­fall – bei dem viele tausende, zehntausen­de, vielleicht hundert­tausende Menschen betroffen sind – ist schwer planbar und braucht für die umgehende Versorgung exzellente interdisziplinäre Bewältigungs­strategien. Denn bei der Versorgung einer Vielzahl unterschiedlich Verletzter oder Erkrankter müssen vielfältige Professionen koordiniert werden sowie wertschätzend Hand in Hand agieren.

    Discover
    Experten Pool Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin
    Internationale Kooperationen und Partnerschaften

    Hochkarätige Expertise

    Seit Gründung bis heute verbinden wir Expertise höchster Güte in der Katastrophenbewältigung.

    DGKM - Wir handeln nach den Grundsätzen der humanitären Hilfe

    Starke Werte

    Wir handeln nach den Grundsätzen der humanitären Hilfe: menschlich, neutral, unparteilich, unabhängig.

    Hochkarätige Expertise in der Katastrophenbewältigung

    Interdisziplinäres Team

    Wir fördern den interprofessio­nellen Dialog und Lösungen rund um Katastrophenmedizin und Katastrophenmanagement.

    Interdisziplinäres Team rund um Katastrophenmedizin und Katastrophenmanagement

    Internationale Zusammenarbeit

    Als wissenschaftliche Fachgesellschaft pflegen wir internationale Kooperationen und Partnerschaften.

    Vorausschauendes Handeln – die DGKM

    Vorausschauendes Handeln – die DGKM

    Vorausschau­endes Handeln – die DGKM

    Katastrophen sind unplanbar. Doch brauchen sie – wenn sie sich ereignen – sofortige Bewältigungsstrategien. Ob durch Flut, Hitzewellen, Klimawandel, Erdbeben, Terror, Krieg oder Verseuchungen: Viele Menschen und häufig auch die Infrastruktur sind betroffen. Es muss gesichtet, priorisiert, gerettet werden, stets mit dem Blick, schnellstmöglich wieder eine weitestgehend optimale individual-notfallmedizinische Versorgung zu erreichen. Wir, die DGKM, widmen uns schon heute der Entwicklung interdisziplinärer Bewältigungsstrategien. Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen engagieren sich in unserer Fachgesellschaft vorausschauend, kompetent und vielfältig für die Bewältigung im Katastrophenfall – damit mit unzähligen Betroffenen schnell gehandelt werden kann.

    Discover

    UNSERE EXPERTISE STECKT IN VIELEN FORMATEN

    Im DGKM Handbuch Katastrophenmedizin, in Entwicklungsprojekten zur Sichtung [PRIOR, BiA], in CBRN-Expertisen, in der Mitwirkung der Sicherheitsforschung, in Veranstaltungsformaten sowie in renommierten Sichtungs-Konsensuskonferenzen.

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    UNSERE EXPERTISE STECKT IN VIELEN FORMATEN

    Im Handbuch Katastrophenmedizin, in Entwicklungsprojekten zur Sichtung [PRIOR, BiA], in CBRN-Expertisen, in der Mitwirkung der Sicherheitsforschung, in Veranstaltungsformaten sowie in renommierten Sichtungs-Konsensuskonferenzen.

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    Unsere Partner in der internationalen Katastrophen­bewältigung

    Unsere Partner in der internationalen Katastrophen­bewältigung

    Wir, die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin, arbeiten eng zusammen mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat) sowie mit zahlreichen deutschen und internationalen Hilfsorganisationen.

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